Familie Recktenwald, Inhaber des Restaurant Seekrugs und des Bio Hotels Strandeck hat gemeinsam mit zehn Familien aus fünf EU-Ländern sowie Fidschi und Kenia eine Klage am Gericht der Europäischen Union eingereicht.Sie sehen ihre Grundrechte auf Gesundheit und Leben, die durch den Klimawandel bedroht sind, nicht hinreichend geschützt. Die Klimaschutzpolitik der EU reiche nicht aus, um die Bürger zu schützen.
Unterstützt von Umweltverbänden und Organisationen wie Germanwatch wollen die Kläger die EU zwingen, höhere Klimaziele zu beschließen.
Bisher hat die EU sich nur auf eine Treibhausgas-Minderung um 40 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 geeinigt. Die Klägergemeinschaft fordert mindestens eine Reduktion um 50 bis 60 Prozent. Die Klage wurde den Beklagten, das sind der Rat der Europäischen Union und das EU-Parlament, Anfang August zugestellt. Die Beklagten haben nun bis Mitte Oktober Zeit, sich zur Notwendigkeit einer Zielerhöhung zu äußern. Der weitere Verfahrensablauf liegt vollständig im Ermessen des Gerichts. Sollte es zu einer mündlichen Verhandlung kommen, dann voraussichtlich im Frühjahr 2019.
Die ostfriesische Insel Langeoog, Heimat der Recktenwalds, ist dem Anstieg des Meerespiegels, den Sturmfluten und der daraus resultierenden Erosion der Dünen besonders ausgesetzt. Jedes Jahr finden Strandaufschüttungen statt. Ohne die Aufspülung könnten schwere Sturmfluten erhebliche Dünenabbrüche verursachen, die die Insel und die Trinkwasserbestände gefährden. Langeoog ist die einzige ostfriesische Insel, die seeseitig nur durch Schutzdünen und nicht auch durch massive Deckwerke und Buhnen geschützt wird.