Langeooger Lichter - Noctiluca oder wo ist das Meeresleuchten hin?
Jan Philipp Scheibe ist ein Hamburger Lichtkünstler, der neben seinen internationalen Auftritten in Finnland, Griechenland, Lanzarote auch auf Spiekeroog vor einigen Jahren mit seinen Lichtinstallationen auf sich aufmerksam gemacht hat.
Jan Philip Scheibe zu seinen Installationen auf Langeoog: Der Herbst ist auf der Insel. Die Winde der Herbststürme werden heftiger und kälter. Bald erinnert nur ein Glas warmer Sanddornsaft an die Kraft der ostfriesischen Sommersonne. In diesem Jahr erinnern zusätzlich zwei Lichtinstallationen an den Sommer.
Am Hauptstrand wird der Lichtschriftzug "Noctiluca" errichtet. Das Noctiluca (Meeresleuchttierchen) ist ein Einzeller, der zur Biolumineszenz fähig ist. Durch diese Fähigkeit entsteht in lauwarmen Sommernächten das legendäre Meeresleuchten - auch an Langeoogs Stränden wird dann Wasser und jede Bewegung darin zu Licht. Der Schriftzug ist ein Denkmal für das Meeresleuchten. Jetzt leuchtet eine Leuchtschrift in dunklen Herbst- und Winterzeiten. Nicht strahlend hell, sondern leicht glimmend.
Am Ortseingang nahe der Inselbahn-Trasse wird das "house of wind" errichtet, eine Rahmenkonstruktion aus Holz. Daran befestigt werden Streifenvorhänge, wie sie in den 70ern modern waren. Die Vorhänge werden rundherum beleuchtet. Es entsteht ein dreidimensionaler Raum des Windes und des Lichts. Denn, wie bekannt, weht der Westwind meist heftig auf den Inseln. Nur ganz selten, auch im Winter und Herbst, steht der Wind für einen Moment lang still. Das "house of wind" ist ein Windindikator, der sich ständig auf das Windspiel einlässt. Ein Winddenkmal. Auch ein wehmütiger Blick auf den lauen Sommerwind, nicht nur in den 70ern.